Seit Jahren ist zu beobachten, dass die hausärtzliche Versorgung in Städten und Gemeinden Anlass zur Klage gibt. Zur Sicherstellung einer flächendeckenden hausärztlichen Versorgung sollten Ärzte, Ärzteverbände, Krankenkassen und Kommunen enger als bisher zusammenarbeiten. „Bei einer Unterversorgung sollten Städte und Gemeinden Problemlösungen anbieten, auch wenn dies weit über ihren eigenen Aufgabenrahmen hinausgehe“, so Kai Buschmann, Regionalrat, Gemeinderat in Remseck und Kreisvorsitzender der FDP im Landkreis Ludwigsburg. „Notfalls, soll eine vorübergehende finanzielle Unterstützung zur Gründung neuer Arztpraxen möglich sein.“ Auch der gesundheitspolitische Sprecher der FDP Landtagsfraktion Jochen Haußmann, sprach sich für neue Modelle aus.
Das Gespräch fand anlässlich der FDP Kreisvorstandssitzung am 13.02. in Marbach statt. Dr. med. Dieter Baumgärtner, Allgemeinarzt und FDP Gemeinderat in Bietigheim-Bissingen war der Initiator der Gesprächsrunde und warnte eindringlich vor dem anstehenden Problem. „Vor dem Hintergrund eines heute schon bestehenden Mangels an Allgemeinärzten/-innen, in wenigen Jahren auch von Fachärzten/-innen, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um langfristig Planbarkeit und verlässliche Rahmenbedingungen für die nachkommende Ärztegeneration zu schaffen“, so Dr. Baumgärtner.
Jochen Haußmann MdL setzte sich zudem für den Erhalt der privaten Krankenversicherung ein. Er betonte, wie wichtig die Versorgung der Bevölkerung über die Notfallpraxen sei, die nachhaltig unterstützt werden müssen. „Es dürfe keine Landkreise ohne funktionierende Notfallversorgung geben“.
Dr. Baumgärtner stellte die besondere Art der Patientenversorgung in Baden-Württemberg heraus. Neben den etablierten kassenärztlichen Vereinigungen werden von den Patienten zunehmend die sogenannten Hausarztverträge angenommen, teilweise mit angedockten Facharztverträgen (Selektivverträge). „Diese Vertragsbedingungen sind für alle Beteiligten attraktiv. Sie sind langfristig angelegt und bieten den Ärztinnen und Ärzten verlässliche Rahmenbedingungen. Auch eingeschriebene Patienten profitieren z. B. durch deutlich verkürzte Wartezeiten. Auch sollten alle Maßnahmen nachhaltig unterstützt werden, die den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen erleichtern. Und das nicht nur in den Krankenhäusern, sondern auch in der Niederlassung, z. B. wenn zwei Ärztinnen gemeinsam eine Praxis übernehmen und weiter betreiben“.