Beim diesjährigen Sommergespräch im Kreisverband Ludwigsburg konnte Gastgeber Harald Leibrecht MdB im bis auf den letzten Platz belegten Garten von Schloss Kleiningersheim einen bestens aufgelegten Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler MdB begrüßen. Unter den Gästen befanden sich zahlreiche Ärzte, Apotheker, Präsidenten, so etwa von Industrie- und Handelskammer und Kassenärztlicher Vereinigung und die Landtagsabgeordnete Monika Chef, die in ihrem Grußwort ein flammendes Plädoyer für das Projekt Stuttgart 21 hielt.
Rösler begann seinen Vortrag damit, dass in Anbetracht des hochkomplexen Regelwerks des Gesundheitssystems momentan nur derjenige in diesem Erfolg habe, der dieses zu nutzen weiß und oftmals nicht derjenige, der Leistung bringt. Nach zehn Monaten im Amt ist ihm vollkommen klar, dass das bestehende, mit Planwirtschaft vergleichbare System, in ein neues überführt werden muss. Die Probleme seien vielfältig, so Rösler. So nehme etwa das Ausfüllen von Pflegedokumentation und Qualitätssicherungsbögen oft mehr Raum ein als der Dienst am Patienten selbst. Es müsse wieder zu einer echten Beziehung von Arzt und Patient kommen und dazu gehört auch, dass der Patient erfährt, was sein Arztbesuch konkret kostet. Momentan wisse das nichtmal der Arzt selbst so genau, so Rösler. So wird ein echtes Prinzip der intelligenten Kostenerstattung kommen. Momentan gehe viel Geld ins System und trotzdem sind die Menschen nicht zufrieden. „Richtig ist, was den Menschen nutzt!“ Und das sei im bestehenden System nicht mehr gewährleistet: „Solidarität ist, wenn der Starke dem Schwachen hilft. Das muss so sein. Immer.“
Mit Blick auf 2011 seien die Probleme vorerst gelöst; es wird kein Defizit auftreten, auch wird kein Zusatzbeitrag erforderlich. Jedoch ist nicht zu vergessen, wer das Gesundheitssystem an den Rand des Abgrunds geführt hat. Dieser Aufgabe hat sich der Bundesgesundheitsminister zu stellen. In Kleiningersheim hat er klar gemacht, wie eindrucksvoll er dies tut.
Alexander Schopf
Kreispressesprecher