(Korntal-Münchingen) So voll wie lange nicht war es bei der Mitgliederversammlung des FDP Kreisverbands Ludwigsburg in Korntal-Münchingen. Dabei stand die Aufarbeitung des Landtagswahlergebnisses im Mittelpunkt der Diskussion.
Harsch gingen die Mitglieder mit der Bundesebene der FDP ins Gericht. Dieser wurde mehrheitlich das schlechte Abschneiden bei der Landtagswahl zugeschrieben. Allerdings kritisierten die Mitglieder auch die zu große Nähe der Landes-FDP gegenüber dem ehemaligen Koalitionspartner, den Christdemokraten. Gerade die Dampfhammerpolitik der Mappus-CDU habe viele liberale Wähler in schwere Entscheidungsnöte gebracht, da die Wähler eine FDP, die sich zur einer Fortsetzung der Koalition mit der CDU bekannte, aufgrund der Personalie Stefan Mappus MdL nicht mittragen wollten. An der Landespartei bemängelten die Mitglieder vor allem die mangelnde Streitkultur und zeigten gleich, wie sie sich die Zukunft der Liberalen vor Ort entwickeln könnte. Mit neuem Selbstbewusstsein rangen die Liberalen um ein neues Selbstverständnis. Graswurzeldemokratie und offene Bürgergesellschaft müssten künftig im Mittelpunkt stehen, forderten die Ludwigsburger Freidemokraten. Die Zeiten, in denen sich die Parteibasis von der Parteihierarchie den Mund verbieten lasse, seien endgültig vorbei. Besonders die Jungen Liberalen warben für Liberalismus als Lebensgefühl und kritisierten die Verengung der Partei auf Steuer- und Wirtschaftsthemen. Kreisvorsitzender Harald Leibrecht MdB teilte selbstkritisch diese Auffassung der Mitglieder und nahm die Kritik an und mit nach Berlin.
Die Hemminger Stadträtin Barbara von Rotberg und ihr Ehemann Bernhard von Rotberg wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft in der FDP geehrt, der ehemalige Stadtrat und FDP-Ortsvorsitzende von Bietigheim-Bissingen Dieter Hein für 40 Jahre, ebenso wie Gerald Vogel, der auch für 40 Jahre geehrt wurde.
Alexander Schopf
Kreispressesprecher