Die Hemminger FDP um Gemeinderätin Barbara von Rotberg freute sich beim 42. Aschermittwochs-Heringsessen über mehr als 50 Teilnehmer. Dabei waren viele FDP-fremde Gäste, unter ihnen der Hemminger Bürgermeister Thomas Schäfer und sein Vorgänger Werner Nafz. FDP-Ortsvorsitzender Dr. Henning Wagner kritisierte die Vereinbarung von Union und SPD als Irrweg der hemmungslosen, dauerhaften Verschuldung. Ein Sondervermögen für die Verteidigung sei richtig, es müsse aber begrenzt und befristet sein. Die Investitionen für die Infrastruktur könne man regulär aus den Haushalten finanzieren - wenn man den Mut habe umzuschichten. Nun entfalle jeglicher Druck, die dringend erforderlichen Reformen durchzusetzen in Wirtschaft, Sozialsystem, Verwaltung und Klimapolitik. Merz und die CDU/CSU seien Umfaller und die schlimmsten Wählertäuscher in der Geschichte der Bundesrepublik. Deutschland. Henning Wagner nannte das Verfehlen der 5%-Hürde einen Tiefschlag für die FDP. Man sei dabei, dies aufzuarbeiten. Der Ortsverband Strohgäu sei stabil. Die Zahl der Mitglieder habe seit der Bundestagswahl sogar zugenommen.

MdL Dennis Birnstock ging in seiner Aschermittwochsrede ebenfalls auf die Lage der FDP ein. Er sehe ein gutes FDP-Ergebnis bei der Landtagswahl als Etappe auf dem Weg zurück in den Bundestag 2029. Rückenwind biete zusätzlich das Volksbegehren gegen den XXL-Landtag, nachdem der Verfassungsgerichtshof die Entscheidung von Strobls-Innenministerium gekippt habe.
Launig meinte Birnstock, so wie die Narren beim Hemminger Rathaussturm die "Goischder" austrieben, müsse man zahlreiche Minister aus der Landesregierung vertreiben, denn ihre Zeit sei abgelaufen. In seinem Fachgebiet der Bildungspolitik kritisierte er die "importierte" Ministerin Theresa Schopper. Ihre fehle einiges an Engagement und Kenntnis für die Bildungspolitik. Generell hätten die grün-roten und grün-schwarzen Landesregierungen zu verantworten, dass Baden-Württemberg in der Bildung von einem Spitzenplatz unter den Bundesländern nach unten durchgereicht worden sei. Ein wesentlicher Grund sei der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung. Weiter ging Birnstock auf die Schulformen, die Ganztagsbetreuung, den Digitalpakt u.a.m. ein und wies auf Fehlentwicklungen und Verbesserungsmöglichkeiten hin.
Anschließend hatte die frisch gekürte Landtagskandidatin der FDP im Wahlkreis 13, Helena Herzig aus Hirschlanden, einen mitreißenden Auftritt. Die 25-Jährige unterstrich, wie wichtig eine breit aufgestellte und einige FDP als liberale Kraft für Land und Bund sei, um den staatsgläubigen anderen Parteien einen Gegenpart zu bilden. Ihr Spezialgebiet, die ökologische Marktwirtschaft biete gute Ansätze, die Klimaziele deutlich effizienter zu erreichen als mit der grün-roten Klimapolitik. Im Anschluss an die Reden diskutierten die Teilnehmer in zahlreichen Wortbeiträgen die Lage der FDP, das Aussetzen der Schuldenbremse und die internationale Lage nach den Vorstößen von US-Präsident Trump.