Auf der Wahlkreiskonferenz wählten die versammelten FDP-Mitglieder den 34-jährigen Großbottwarer Stadtrat Paul Wien zu ihrem Kandidaten für die Landtagswahl 2026. Als Ersatzkandidatin wurde, ebenfalls einstimmig, die Bietigheimer Architektin und dortige FDP-Ortsvorsitzende Elvira Nägele gewählt.
In seiner Vorstellungsrede zog Paul Wien Parallelen zwischen der anstehenden Bundestagswahl und den Wahlen zum Landtag im nächsten Jahr. Beide Wahlen seien Richtungswahlen, für Deutschland und für Baden-Württemberg. Dass man von Baden-Württemberg als „Stammland des Liberalismus“ spreche, sei keine Selbstverständlichkeit, aber gut aus der Anpacker-Mentalität der Menschen im Land der Häusle-Bauer zu erklären. Gerade hier im Südwesten seien die Menschen gut davon zu überzeugen, dass es nicht der Staat, sondern die Bürger sind, die Wohlstand erwirtschaften.
v.l.n.r. stellvertretender FDP-Kreisvorsitzender Marcel Distl, Ersatzkandidatin Elvira Nägele, FDP-Landtagskandidat Paul Wien (Foto von Wolfgang Vogt)
Der Landtag sei kein „Bundestag light“: „Auch hier in Baden-Württemberg ist es möglich, viel zu verbessern. Mein Fokus liegt dabei auf einer dringend notwendigen Verwaltungsreform, die Stärkung der Inneren Sicherheit und einer Bildungspolitik mit besonderem Augenmerk auf die Berufsqualifizierung. Alle diese Punkte sind Kernaufgaben der Bundesländer. Die Landespolitik muss sich wieder mehr mit den vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten befassen, statt permanent nur auf vermeintlich Schuldige in Berlin oder Brüssel zu verweisen.“
Der gelernte Kaufmann ist seit 2021 Büroleiter im Landtag und kennt daher den politischen Betrieb in Stuttgart. Seit 2019 vertritt er die FDP im Gemeinderat der Stadt Großbottwar und fordert auch hier Reformen: „Das Land Baden-Württemberg hat nachweislich selbst nicht mehr den Überblick über seine Förderprogramme und wie sie abgerufen werden. Ich plädiere für weitreichende Kürzungen in diesem Bereich und das Geld stattdessen lieber den Städten und Gemeinden zur Verfügung zu stellen. Denn vor Ort besteht mehr Kompetenz wie es gut und effizient zum Wohle der Bevölkerung eingesetzt wird.“
Zum Abschluss berichtete Ersatzkandidatin Elvira Nägele aus ihrem beruflichen Fachbereich der Architektur über aktuelle Themen in Sachen Wohnbau, u. a. zur Landesbauordnung und die immer noch großen Hürden beim „digitalen Bauamt“ in Baden-Württemberg.
