Stadtentwicklung und ihre Folgen
Unter dem Titel: „Stadtentwicklung ist nicht schwer, wenn die 30.000 nicht (wer) wär“ nahm die FDP Remseck bei ihrem 22. Kommunalpolitischen Aschermittwoch die Remsecker Kommunalpolitik bissig-satirisch unter die Lupe. Der Bürgersaal des Hochdorfer Schlosses war proppenvoll, die Stimmung unter den rd. 35 Anwesenden hervorragend.
Für Drehbuch, Szenenbild und Regie zeichneten Kai Buschmann, Gustav Bohnert und Marianne Günther verantwortlich. Rahmenhandlung war eine Gesprächsrunde im Rathaus zum Thema „Stadtentwicklung 2035“, bei der die Bürgermeisterriege durch einen ChatGPT(KI) und Zufallsbürger(Bürgeraktivist) ergänzt wurde. Über die 7 aktuellen Stadtentwicklungsfelder wurden ausschnittartig Themen gewählt und alle Register gezogen, vor allem um die Charaktere der 3 Stadtoberen herauszuarbeiten. Das brachte manchen Lacher auf Seiten des zahlreichen und auch kommunalfachkundigen Publikums.
Nach dem obligatorischen Maultaschenessen begrüßte der FDP Stadtverbandsvorsitzende Kai Buschmann die Gäste. Dann starteten die Remsecker Freidemokraten die Gesprächsrunde als Improvisationstheater. Armando G. Mora Estrada als stets strahlend-lächelnder und blumenstraußüberreichender Volljurist-Oberbürgermeister, Kai Buschmann als lockerer Erster Bürgermeister mit einer Hand in der Hosentasche und Erika Schellmann in langem Kleid als Bürgermeisterin spielten die Rathausoberen. Marianne Günther als Sprecherin/Kommentatorin sowie Philipp Stickel, der die ChatGPT-Parts und den OB Fotographen als Rathausmitarbeiter übernahm als auch Gustav Bohnert als zu spät kommender Zufallsbürger („Ich bitte meine Entschuldigung zu verspäten“) ergänzten die Szenerie. Entsprechende Requisiten inkl. Bildtäfelchen der jeweils dargestellten Personen machten den Zuschauern klar, wer gerade in welcher Funktion unterwegs ist.
Thematisch abgearbeitet und politisch zugeordnet wurden u.a. die Punkte: Bezahlbarer Wohnraum, Nahversorgung in den Stadtteilen, Entwicklung Gewerbegebiete, Neubaugebiete – Vergabemethoden, Qualität im Bildungs- und Betreuungswesen, Remsecker Kulturprogramm (in dieser Situation klebt sich der Zufallsbürger als Bürgeraktivist am Tisch fest), barrierefreie Bushaltestellen, dunkle Straßenzüge, abgeschaltetes Warmwasser, weihnachtsbaumfreie Zonen, RegioRad und E-Scooter.
Nach der Gesprächsrunde war dem OB die Blumenstraußübergabe an den Zufallsbürger für das obligatorische Foto sehr wichtig. Die Kameras und Smartphones der Gäste klickten und surrten. Der OB kam aus dem Lächeln nicht mehr heraus.
Marianne Günther beschäftigte sich in ihrem obligatorischen Aschermittwochsgedicht von Klimaklebern, Energiespargeboten, OB-Wahl, Lastenfahrrad, Ehrenbürgerwürdeverleihung bis hin zum Schminkbudget der Außenministerin.
Über das eine oder andere Thema entspann sich spontan noch eine gruppendynamische Diskussion, wie sie kein Drehbuch hätte besser schreiben können. Bei vertiefenden und guten Gesprächen saßen die Gäste noch lange zusammen und ließen es sich gut gehen.