„Bürgern in Enzweihingen muss bei B10-Ortsumfahrung schnell geholfen werden“
Die beiden FDP-Landtagsabgeordneten Hans Dieter Scheerer (Wahlkreis Leonberg) und Christian Jung (Wahlkreis Bretten), haben sich am 13. September 2022 mit dem Oberbürgermeister von Vaihingen an der Enz, Uwe Skrzypek (parteilos), und den FDP-Stadträtinnen Helga Eberle (Fraktionsvorsitzende) und Sibylle Gutjahr, die auch Kreisrätin ist, sowie mit der FDP-Kreisvorsitzenden und Kreisrätin Viola Noack (Korntal-Münchingen) in Vaihingen-Enzweihingen zu einem Informationsaustausch zur B10-Ortsumfahrung getroffen.
Vor dem Hintergrund der Entscheidungen des Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim in zwei Eilverfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Stuttgart zur B10-Ortsumfahrung zeigten sich die Beteiligten besorgt, dass sich die dringend benötigte Entlastung für die Bürger in Enzweihingen nun nochmals um Jahre hinziehen könnte.
Christian Jung, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, äußerte zwar Verständnis für die Notwendigkeit einer angemessenen Berücksichtigung von Naturschutzbelangen, er sagte aber auch, dass „es für die Menschen, die entlang der Straße in Enzweihingen leben, eine Zumutung ist, dass nach nunmehr mehr als fünfzig Jahren des Diskutierens und Planens die grün-schwarze Landesregierung und das Regierungspräsidium Stuttgart für die von ihnen planfestgestellte Trasse eine derartige Klatsche bekommt.“
Leiden müssten darunter die Menschen vor Ort, die den Lärm der Tausenden Lkws und Autos täglich rund um die Uhr ertragen müssten, die sich auf der vielbefahrenen Bundesstraße durch den Ort quetschten. „Den Bürgern in Enzweihingen muss deshalb schnell geholfen werden“, forderte Jung weiter und kündigte an, sich in einer parlamentarischen Initiative dafür einzusetzen, dass es hier nicht zu einem endlosen Stillstand komme.
Mit Blick auf Überlegungen, angesichts des Urteils nun erneut über eine Tunnelvariante nachzudenken, warnte Christian Jung, dass das am Ende zur Folge haben könnte, dass das Projekt im Bundesverkehrswegeplan und der Landesplanung in der Priorisierung herabgestuft werden könnte. „Wenn das passiert, ist es durchaus möglich, dass die dringend erforderliche Entlastung für die Menschen hier in Enzweihingen nie gebaut wird, jedenfalls sicher nicht vor 2045“, befürchtet Jung.
Hans Dieter Scheerer fügte hinzu: „Wir werden uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetzen, dass den Menschen hier im Ort möglichst bald geholfen werden kann. Als ersten Schritt werden wir uns mit einer gemeinsamen parlamentarischen Initiative an die Landesregierung wenden, um zu erfahren, welches weitere Vorgehen dort geplant ist.“ Die FDP-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Vaihingen an der Enz, Stadträtin Helga Eberle, freute sich über die schnelle Reaktion des liberalen Landtagsabgeordneten und betonte: „Hier vor Ort wird schon seit 1965 über eine Entlastung diskutiert. Jetzt erneut in die Diskussion einzusteigen, wäre eine Verhöhnung für die lärmgeplagten Anwohner in Enzweihingen. Man darf ja auch nicht außer Acht lassen, dass sich immerhin 73 Prozent der Bürger von Enzweihingen für die Umfahrung ausgesprochen haben.“