Nicht nur Erwachsene, auch immer mehr junge Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen. Auf diese Tatsache reagierte die Kreisverwaltung und empfahl dem Kreistag eine Außenstelle der „Schule für Kranke“ in der Tagesklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Klinikums am Weissenhof (Weinsberg) in Ludwigsburg einzurichten. Dies war Anlass für die FDP-Kreistagsfraktion sich „Vor Ort“ sachkundig zu machen. Mit dabei war Frau Cynthia Schönau, Fachbereichsleiterin Schulen und Kultur im Landratsamt Ludwigsburg.
Die Tagesklinik in der Harteneckstraße nahm im Januar 2014 in Ludwigsburg ihre Arbeit auf. Sie ist eine Einrichtung in der Kinderklinik Ludwigsburg und in der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Das Schulkonzept sieht vor, dass dem schulpflichtigen Patienten neben der medizinischen Versorgung auch weiterhin Schulwissen vermittelt wird. Schulleiter Heiko Brummer und Stellvertreter Franz Reimitz führten die FDP durch die Räumlichkeiten, die über zwei Häuser verteilt sind. Als nicht optimal wurden dabei die teilweise im Untergeschoss liegenden Schulräume für die unter psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen leidenden Schulkinder betrachtet.
Die Kinder seien in erster Linie krank, weshalb Schulunterricht und Pädagogik einen anderen Stellenwert besitzen, beschreibt Schulleiter Brumme die Rolle der Sonderschullehrer, die gewissermaßen auch eine Funktion als Co-Therapeuten ausüben.
Unterrichtet werden Kinder von der ersten bis zur zwölften Klasse. Die Unterrichtsdauer ist unterschiedlich. In der stationären Einrichtung wird von 9.00 Uhr bis 12.15 Uhr unterrichtet, die Verweildauer dieser Kinder liegt im Durchschnitt von 6 bis 8 Wochen. In der Harteneckstraße ist hingegen die Unterrichtsdauer länger, im Anschluss finden noch einzel- und gruppentherapeutischen Angebote statt, die Verweildauer liegt bei 3 Monaten. Dort nehmen die Kinder an dem sogenannten FiSch-Programm teil. FiSch – das heißt Familie in Schule Jeden Dienstag ist FiSch-Tag. Die Grundidee ist, Eltern in den schulischen Alltag einzubinden und in einem klaren Rahmen deren Kompetenzen in Konfliktsituationen zu stärken.
Nach der Besichtigung erfolgte noch eine lange und ausführliche Diskussion, in der eine Zusammenlegung beider Schulräume erörtert wurde. Dazu berichtet Frau Schönau über Gespräche mit den daran beteiligten Kostenträgern, denn die medizinische Versorgung liegt in der Hand des Klinikums Weissenhof, die Räume stellt das Klinikum, der Landkreis ist für die Ausstattung der Schulräume zuständig, dazu kommt noch das Land, dass für die Lehrkräfte zuständig ist. Eine Zusammenlegung der Räumlichkeiten, so war sich die FDP-Kreistagsfraktion einig, würde eine qualitativer Verbesserung der Betreuungsmöglichkeiten darstellen, die die FDP gerne mittragen könne.