Beim Neujahrsempfang des FDP-Ortsverbandes Ludwigsburg nahm der ehemalige Bundesaußenminiser Dr. Klaus Kinkel kein Blatt vor den Mund und bezog beim Thema Europäische Union klare Position. Thema seines Referates war der „Beitritt der zehn Neuen – sind wir darauf vorbereitet?“. Scharfe Kritik äußerte Kinkel an der Außenpolitik der gegenwärtigen Bundesregierung: „Deutschland ist in der Frage des Irak-Krieges vorgeprescht und hat mit diesem Vorgehen das Verhältnis zu Amerika erheblich belastet“. Kein Zweifel ließ er daran, dass der Kriegsbeginn falsch gewesen sei. Im Übrigen kritisiertet Kinkel eine zunehmende Amerikafeindlichkeit fest, die für ihn nicht gerechtfertig sei.
Im Hinblick auf die EU-Erweiterung stellt der ehamlige Außenminiser fest, dass die EU mit dann 25 Mitgliedern zum größen Wirtschaftsblock der Welt werde. Die Lösung der Probleme in Europa könne nur mit den gebündelen Kräften der Europäischen Union gelöst werden. Der Beitritt der 10 Neuen in der EU zum 1. Mai dieses Jahres müsse behutsam erfolgen, ebenso der Wandel der Beitrittsländer zu freiheitlichen, demokratischen Marktwirtschaftordnungen.
Auf den zukünftigen Beitritt der Türkei in die EU angesprochen, vertrat Dr. Kinkel seine persönliche Auffassung, dass die versprochene Aufnahme in die Europäische Union vollzogen werden müsse. Dies werde sich aber erst in einigen Jahren möglich sein.