Pressemitteilung vom 08.08.2003:
LKW-Durchfahrtverbot für Großingersheim gefordert – 730 Unterschriften übergeben
Mitglieder der Bürgerinitiative sprechen mit Regierungspräsident Dr. Udo Andriof.
Schon seit Jahren ist die Verkehrssituation für die Anwohner der Ortsdurchfahrt (L1125) von Großingersheim unerträglich, die täglich von 16.000 Fahrzeugen befahren wird. Ein Gutachten der Gesellschaft für Umweltmessungen und Umwelterhebungen im Auftrag des Landes Baden-Württemberg kam zu dem Ergebnis, dass die Umweltbelastung dort durch Rußemissionen weit über dem Grenzwert liegen. Protestplakate entlang der Strasse und eine Unterschriftenaktion mobilisieren Bürger der Gemeinde. Die Übergabe von 730 Unterschriften an den Regierungspräsidenten geben nun der Forderung nach einem LKW-Durchfahrtsverbot ein besonderes Gewicht.
Die Vertreter der betroffenen Anwohner Elke Reichel, Suse Thum, Ingrid Seitz und Werner Oswald wiesen darauf hin, dass neben der Verpestung der Luft, auch Lärmbelästigung und damit Schlafstörungen ein Dauerproblem sind. Ein LKW-Durchfahrtsverbot, das den Anliegerverkehr und den öffentlichen Nahverkehr ausnimmt, würde den Anteil am Güterschwerlastverkehr um über 90% verringern. Dies sei ein Ergebnis des Verkehrszählung vom Juli 2001. Regierungspräsident Andriof sieht vor allem in der Umleitungsstrecke für die staugefährdete Autobahn ein Problem. Sollte das Durchfahrverbot in Großingersheim verwirklicht werden, so gibt es seiner Ansicht nach keine alternative Umleitung. Ein Fürsprecher der Anwohner, der liberale Bundestagsabgeordnete Harald Leibrecht, der das Treffen mit Andriof einfädelte, regte eine flexible Beschilderung an, die bei einem Stau auf der Autobahn das Durchfahrtverbot aufhebe. Dr. Udo Andriof sagte zu, diese Möglichkeit zu prüfen. Ebenfalls geprüft werden soll ein Geschwindigkeitsüberwachungssystem. „Häufig ist zu beobachten, dass Autos und Lastkraftwagen die innerörtliche Geschwindigkeitsbegrenzung überschreiten,“ so Elke Reichel „ständig bebt das ganze Haus und wir haben Angst um unsere Kinder, die diese Strasse mehrmals am Tag überqueren müssen.“
Einig war man sich darin, dass das Problem letztlich nur durch eine Umgehungsstrasse gelöst werden könne. „Da die Realisierung solch einer Umgehungsstrasse noch Jahre dauert, muss jetzt kurzfristig eine Lösung für uns betroffenen Bürger gefunden werden,“ so Werner Oswald, einer der Anwohner. Regierungspräsident Andriof wies auf das Sonderprogramm des Landes hin, das auf einen raschen Ausbau der Straßen im Land abzielt. Sollte im Laufe des Jahres 2004 eine Entscheidung über die Trassenführung fallen, könnte diese möglicherweise schon im Jahr 2009 oder 2010 verwirklicht sein. Die Ingersheimer Bürgerinnen und Bürger zeigten sich erfreut über diese Aussage, betonten aber, dass bis dahin eine Lösung zur Verminderung der Schadstoffemissionen und Lärmbelästigung gefunden werden müsse.