In Kolumbien muss der Bürgerkrieg endlich ein Ende finden. Zusammen mit der EU wird Deutschland die Friedensbemühungen des kolumbianischen Präsidenten Uribe durch einen eigenständigen Plan, der auf nachhaltige , strukturelle und soziale Reformen abzielt, unterstützen.
Wir dürfen nicht länger von dieser humanitären Katastrophe wegschauen. Die Konflikte zwischen Rebellengruppen, Paramilitärs und Regierungstruppen werden auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen. Das jüngste Bombenattentat vom Sonntag mit 10 Toten und 50 Verletzten zeigt uns die Dringlichkeit einer Lösung. Die Zahl der 200 000 Opfer seit 1964 vergrößert sich weiter. Die Anschläge gegen Zivilisten in größeren Städten haben sich verstärkt, seit der konservative Präsident Alvaro Uribe vor einem Jahr den militärischen Druck auf die Rebellen erhöht hat. Ein Ende der Gewalt ist nicht abzusehen.
Mit ausschliesslich militärischen Mitteln, wie es der „Plan Columbia“ zu grossen Teilen vorsieht, kann der Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt nicht durchbrochen werden.
Die Entwaffnung der Paramilitärs (AUC) würde die Gewalt in Kolumbien wesentlich reduzieren und Friedensgespräche mit der Guerillabewegung FARC voranbringen. Das staatliche Gewaltmonopol muss wieder hergestellt werden. Die Landreform mit einer gerechten Landverteilung für die Kleinbauern wird der Schlüssel zum sozialen Frieden sein. Kolumbien ist heute grösster Drogenproduzent Südamerikas. Der Umbau der Landwirtschaft weg von Drogen, hin zu alternativem Anbau, kann nur gelingen, wenn den Landwirten ein Zugang zu den europäischen Märkten und den USA ermöglicht wird.
Nur ein Frieden, der von allen Seiten gewollt ist, wird halten – ein erzwungener Frieden schürt neue Konflikte.