Am vergangenen Dienstag fand im Wahlkreis 266 (Ludwigsburg) die Nominierung der FDP für den Bundestag statt. Der Kornwestheimer Ortsvorsitzende Tobias Roese erhielt das Traumergebnis von 100 Prozent. Rund 40 Personen fanden sich bei heißen Temperaturen zur Wahlkreiskonferenz im Ludwigsburger TSV Sportheim ein. Darunter 29 wahlberechtigte Liberale, die den Kandidaten einstimmig zu ihrem Bundestagskandidaten wählten. Durch den Abend führte Kai Buschmann, stellvertretender Kreisvorsitzender(BILD2) und der liberale Kandidat für den Landtag im nächsten Jahr.
Der 30-jährige Selbständige Roese stellte sich und sein Wahlkampfprogramm in einer Rede vor, die beim Publikum mit großem Beifall begrüßt wurde.
Bis vergangenes Jahr war Roese Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen und seit 2003 ist er im Kreisvorstand der FDP. In Kornwestheim ist er seit einem Jahr Ortsvorsitzender und versucht dort, durch viele Aktivitäten die FDP im Gespräch zu halten und attraktiv zu gestalten. So gehören in Kornwestheim monatliche Stammtische und Infostände zum politischen Alltag der FDP – nicht nur zu Wahlzeiten.
Seine politischen Aktivitäten begann Roese, nachdem er seine Sportkarriere beendete und somit mehr Zeit zur Verfügung hatte. Aber auch ohne viel Training ist er mit guten Leistungen unterwegs. Der Leichtathlet (BILD3) gewann am vergangenen Wochenende bei den Seniorenmeisterschaften in Köngen die 100m, 200m und die 400 Meter. Vom 8. bis zum 10. Juli nimmt er an den deutschen Meisterschaften in Schweinfurt teil.
Roese betonte besonders die Bürgernähe, die er suchen und praktizieren wolle. Auch forderte er alle Politiker auf, gemeinsam an einem Strang zu ziehen: „Auch wenn `die gute Idee´ von der Opposition stammt.“ Dabei setzte er auch die FDP unter Druck: „Nach dem Regierungswechsel hat Schwarz-Gelb die Möglichkeit, etwas zu verändern. Mit der Mehrheit im Bundestag und im Bundesrat wird die Rot-Grüne Opposition nicht blockieren können. Das ist die Chance für Deutschland. Daran muss sich dann Schwarz-Gelb messen lassen. Und auch wir müssen Fehler eingestehen können. Fehler sind menschlich – solange man sie zugibt und bereit ist, sie zu korrigieren“, so Roese.
Seine politischen Inhalte sind für ihn die „Drei B´s“: Bildung und Familie, Bürgerrechte und Bürokratieabbau.
Er kritisierte die zu geringe Bereitschaft, mehr Geld in die Bildung zu investieren und dass von Theoretikern zu viel in und an der Bildungspolitik „herumgedoktert“ werde.
Des Weiteren forderte er: „Weg mit dem Überwachungsstaat“. „Der deutsche Bürger ist zum Glasmenschen mutiert. In mehr und mehr Daten kann Einsicht genommen werden“, kritisierte Roese und meinte weiter: „Mit uns in der Regierung kommt auch die Freiheit zurück – inklusive das Bankgeheimnis.“
Beim Thema Bürokratieabbau zeigte er wenig Verständnis für die rot-grüne Regierung, die statt am Abbau, am Aufbau arbeite. Anstatt die 70 000 Rechtsvorschriften und Verordnungen zu verringern, habe die Regierung in ihrer letzten Legislaturperiode über 300 zusätzliche Gesetze und knapp 1000 neue Verordnungen beschlossen. Roese freue sich über jeden Weltmeister, den Deutschland im sportlichen Bereich feiern kann, aber auf den Titel des Bürokratieweltmeisters wolle er doch verzichten.
Abschließend bat er die Liberalen, gemeinsam einen engagierten Wahlkampf zu führen, um viele Stimmen zu erhalten. Die 100 Prozent und der intensive Applaus freuten Roese sehr und nun wolle er motiviert in den Wahlkampf einsteigen.